Seit über 30 Jahren engagieren sie sich gemeinsam für Rebhühner und Feldhasen auf der Filderebene: Die Jäger der Hegegemeinschaft Fildern, ansässige Landwirte und weitere Naturschützer. Die Initiative dazu kam aus der Jägerschaft. Um ihre Arbeit zu fördern, kommt jetzt Unterstützung von der „Allianz für Niederwild“. Bei einer Informationsveranstaltung am Donnerstag, 20. April in Nürtingen haben Vertreter beider Projekte ihre Arbeit vorgestellt und über Möglichkeiten der Zusammenarbeit gesprochen. Die „Allianz für Niederwild“ will das Projekt auf den Fildern zunächst beratend unterstützen.
Stuttgart/Esslingen Auch vor den Fildern hat die Entwicklung der letzten Jahrzehnte im Agrarraum nicht halt gemacht: die Artenvielfalt nimmt stetig ab. Technischer Fortschritt, veränderte Marktbedingungen und gestiegene Ansprüche der Verbraucher führen zu einer Intensivierung der Landwirtschaft. Zudem gehen beim Flächenverbrauch durch Bau- und Infrastrukturmaßnahmen Lebensräume von Tieren und Pflanzen verloren. Auch der gestiegene Freizeitdruck in Ballungsräumen belastet viele Tierarten zusätzlich. Dass es auf der Filderebene trotzdem noch Rebhühner und Feldhasen gibt, ist unter anderem der Verdienst der dortigen Jäger, Landwirte und anderer Naturschützer. Sie haben etwa Rückzugsflächen geschaffen, auf denen die Tiere Verstecke und Nahrung finden – davon profitieren auch zahlreiche Insekten, Vögel und Pflanzen. Eine weitere Maßnahme ist die Bejagung von Fressfeinden, wie zum Beispiel dem Fuchs. Denn bei den Veränderungen der Landschaft gab es nicht nur Verlierer. Anpassungsfähige Arten wie der Fuchs konnten sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr stark ausbreiten.
Um die jahrelange, vorbildliche Arbeit der Hegegemeinschaft zu stärken, kommt jetzt Unterstützung von der „Allianz für Niederwild“. Die „Allianz für Niederwild“ ist ein Projekt des Landesjagdverbandes Baden-Württemberg e.V. und der LAZBW – Wildforschungsstelle Baden-Württemberg. Sie wollen in ganz Baden-Württemberg das erreichen, was die „Filderer“ bereits lokal geleistet haben: Gemeinsam mit allen Akteuren die Lebensbedingungen für das Niederwild verbessern. Im Fokus stehen hierbei die Niederwildarten Rebhuhn und Feldhase.
Am Donnerstag, 20. April, gab es anlässlich der neuen Kooperation eine Informationsveranstaltung in Nürtingen. Organisiert wurde sie von der Hegegemeinschaft Fildern, die Teile der Jägervereinigungen Esslingen, Nürtingen und Kirchheim u. Teck umfasst. Die Referenten stellten dabei die „Allianz für Niederwild“ vor, sprachen über die aktuelle Situation bei Hase und Rebhuhn und zeigten neue Wege und Maßnahmen zum Erhalt der Biodiversität auf. Rund 100 Vertreter der Jägerschaft, der Städte und Kommunen, der Landwirtschaft, des Naturschutzes und der Behörden waren anwesend.
Anbei einige Impressionen der Veranstaltung sowie die Vortäge der Dozenten soweit diese Folien benutzt haben. KJM Thomas Dietz und KJM Dr. Martin Kohler haben ohne Folien vorgetragen.